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Julian Strecker
TypeScript, JavaScript, Linux
Oct 21, 2016 - 9 Minuten Lesezeit

Albert — Anwendungsstarter vom Feinsten

In diesem Beitrag möchte ich die Anwendung albert vorstellen. Hierbei handelt es sich um einen Anwendungsstarter. Das heißt, man startet damit in erster Linie Anwendungen. Er kann aber noch mehr.

Installation von albert

albert ist derzeit leider nicht (mehr?) in den offiziellen Paketquellen von Debian/Ubuntu verfügbar. Die Installation ist aber nicht schwer. Es gibt zwei Wege diese durchzuführen: Entweder über ein PPA von webupd8 oder aus den Quellen kompilieren. Letzteres erkläre ich hier nicht. Wer den Weg gehen möchte wird ihn ohne meine Erklärung gehen können. Um albert  nun also zu installieren muss man nur folgende drei Befehle in einem Terminal ausführen:

    sudo add-apt-repository ppa:nilarimogard/webupd8
    sudo apt-get update
    sudo apt-get install albert

Wenn apt  zu Verfügung steht (unter Ubuntu 16.04 zum Beispiel), kann man auch folgende Befehle verwenden:

    sudo add-apt-repository ppa:nilarimogard/webupd8
    sudo apt update
    sudo apt install albert

Danach steht der Anwendungsstarter zur Verfügung und kann wie jede andere Anwendung gestartet werden.

Ein erster Start

Zum Beispiel über das Unity-Dash. Albert Unity

Albert über das Unity Dash öfnen.

Beim ersten Start wird man vermutlich mit einer Fehlermeldung begrüßt, die (zurecht) behauptet, die Tastenkombination für den Starter sei noch nicht gesetzt. Mit einer Bestätigung des Fehlers gelangt man ins Einstellungsfenster wo man diese Tastenkombination einstellen kann. Albert Settings

Das Einstellungsfenster von Albert

Bei mir ist die Tastenkombination, wie man sieht, auf Meta+F2 eingestellt. Such' dir deine freie Lieblingskombination aus.

Verwendung

Nachdem man eine Tastenkombination festgelegt hat kann man ab jetzt über diese Anwendungen starten und noch mehr. Das sieht dann so aus: Albert Settings

Albert direkt nach dem Starten

Der Starter präsentiert sich minimalistisch und das ist auch gut so. Nach der Tastenkombination kann man direkt drauf los tippen. Albert Settings

Albert während der Suche
Wie man sieht, zeigt `albert` bei der Eingabe von "josm" nicht nur die Anwendung JOSM zur Auswahl, sondern bietet darüber hinaus auch Suchergebnisse von lokalen Dateien an. Insgesamt werden folgende Möglichkeiten unterstützt:
  • Anwendungen (starten)
  • Dateien (öffnen)
  • Chrome Lesezeichen (öffnen)
  • Taschenrechner (Terme direkt berechnen)
  • Suche im Internet (über Trigger lassen sich speziell definierte Suchen direkt abfeuern)
  • Terminal-Befehle (Terminal-Befehle direkt starten)
  • Systembefehle (Shutdown, Lock, … direkt ausführen)

Mit den Pfeiltasten (hoch und runter) kann ggf. man ein anderes Ergebnis als das erste auswählen und mit Enter führt man die Aktion aus.

Web-Suchen einrichten

Für die Suche im Internet habe ich mir eine Wiki-Suche eingetragen. Das ist sehr hilfreich und sieht so aus: Albert Search Settings

Einstellungen für Web-Suche Plugin mit Wiki-Suche

Für eine Web-Suche müssen drei Felder ausgefüllt werden:

  1. Name (ein möglichst sprechender Name der Suche — hier: Wiki)
  2. Ein Trigger (das was man später zu Beginn in albert  eingibt um eine solche Suche zu starten — hier: wiki)
  3. Eine URL mit dem Platzhalter %s  für den Suchbegriff (hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Special:Search/%s )

So sieht das dann aus: Albert Search Result Wiki

Und nach einem Enter landet man direkt auf der Ubuntu-Seite von Wikipedia in Deutsch. Wunderbar!

Themes

Ein weiteres Feature ist, dass sich die Optik des Starters über Themes anpassen lässt. Ich habe 37 Themes vorgefunden und einmal Yosemite Dark aktiviert. Der Starter sieht dann so aus: Albert using Yosemite Theme

Albert mit Theme Yosemite Dark

Fazit

Albert ist quasi das (frühe) Google der Anwendungsstarter: Klein, einfach, schnell und unaufdringlich. Es ist unbedingt einen Blick wert und erleichtert die Arbeit ungemein. Ich persönlich benutze kein Menü mehr. Ich suche einfach die Anwendung mit der Tastatur.

Mit der Maus ist dieser Starter übrigens schlicht nicht zu gebrauchen. das war aber auch nicht sein Ziel.